Leseprobe „Das Nest“
In der Nacht nach dem Wespenstich spürte ich im Schlaf den Albtraum heraufziehen wie eine Gewitterwolke am Horizont. Eine dunkle Gestalt erschien am Fußende meines Betts. Sie stand einfach da und beobachtete mich.
Aber dann geschah etwas Seltsames. Ich hörte ein Geräusch, eine Art leises, melodisches Trillern, und im selben Moment leuchteten kleine Lichtpunkte auf. Und das wusste ich, weil ich hinsah – weil ich zum allerersten Mal in meinem Traum den Kopf gehoben hatte und hinsah. Immer mehr winzige Lichtpunkte umringten die Gestalt, sie landeten auf ihr, bis sich die Dunkelheit auflöste und verschwand. Ich war so erleichtert. Plötzlich war ich in einem hellen, höhlenartigen Raum. Ich lag auf dem Bauch und vor mir erklang ihre Stimme.
„Wir sind wegen des Babys gekommen“, sagte sie. „Wir sind hier, um zu helfen.“
(S. 25, Z. 4-19)