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Leseprobe „Solange wir lügen“

„Und du zerreißt diese Familie, weil du glaubst, du verdienst das hübscheste Haus.“ Mum lief zur Treppe. „Du gehst morgen Früh als Erstes nach Clairmont. Du sagst Großvater, wie sehr du Windemere liebst und dass deine eigenen Kinder hier aufwachsen und die Sommer verbringen sollen. Sag ihm das!“
„Nein. Du solltest dich gegen ihn wehren. Er hat kein Recht, euch alle so gegeneinander auszuspielen. Verstehst du denn nicht, dass er sich bloß so verhält, weil er um Oma trauert? Kannst du ihm nicht helfen? Oder dir eine Arbeit suchen, damit Geld keine Rolle mehr spielt? Oder Bess einfach das Haus geben? „Hör mir mal zu, junge Dame.“ Mums Stimme war eiskalt. „Wenn du nicht zu Großvater gehst und mit ihm über Windemere sprichst, werde ich dich für den Rest des Sommers zu deinem Vater nach Colorado schicken.“
[…]
Ich versprach, alles zu tun, was sie verlangte.
Als ich Großvater erzählte, wie sehr ich das Haus liebte, lächelte er und sagte, er sei sicher, dass ich einmal wunderschöne Kinder bekommen würde.
(S.231f.)