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Leseprobe „Vierzehn“

Es geht um Freiheit, um die Freiheit des Einzelnen, das Recht, sich selbst zu entfalten, das aber innerhalb einer Gesellschaft. Das ist ja auch wichtig. Du schaust auf deine Hände, siehst, dass inzwischen der Lack noch weiter abgeblättert ist. Du wirst so was nie können.
Du fragst dich, ob es erstrebenswert ist, perfekte Nägel zu haben. Du denkst daran, was alle immer sagen. Dass das Innere zählt. Dass es aber auch zählt, dass du ordentlich angezogen bist, dir die Haare nicht grün färbst, dir nicht die Ohrlöcher mit Holzpfropfen weitest.
Weil’s eben doch ums Äußere geht. Und dann schauen die Leute ja auch oft auf die Hände.
Und dann sollst du auch noch einen blitzeblanken Charakter haben, fröhlich, aber nicht aufgedreht, interessiert, aber nicht neugierig, offen, aber nicht aufdringlich.
Alles in Maßen. In kleinen homöopathischen Dosen.
Und dann noch sauber und adrett.
Dir rutscht ein kleines Seufzen raus.