Leseprobe „Roberts Land. Eine Familiengeschichte“
Sie gingen über die Brücke und vor der Mühle rechts über die Wiese, erklommen den Schlittenhang, sprangen über den Mühlgraben und kletterten den steilen Waldhang hinauf. Robert überlegte einen Moment, ob er seinen Cousins und seiner Cousine die Stelle am ersten Querweg zeigen sollte, von der aus sein Vater, als er vor elf Jahren aus dem Krieg gekommen war, zum ersten Mal ihr Haus und die Wiesen davor wiedergesehen hatte. Das Haus, , in das die Mutter mit Anita, Hans und dem kleinen Georg schon während des Krieges eingezogen war. Sein Vater hatte ihm die Stelle gezeigt. Er hatte Robert die Hand auf die Schulter gelegt und so waren sie lange schweigend nebeneinander gestanden und hatten zu ihrem Haus hinübergeblickt. Auch ohne Worte war der Vater Robert da auf einmal sehr nahe gewesen. Der Krieg war zu Ende. Sie waren wieder eine richtige Familie geworden. Was für ein Glück.
Nein, entschied Robert. Mit niemandem würde er darüber reden. Für manche Dinge im Leben gab es keine Wörter. Vielleicht gerade für die wichtigsten nicht. Wörter konnten alles kaputt machen. Würde Eberhard das verstehen? Und Almut und Broder? (S. 106/107)