Leseprobe „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier“
Das Lagerleben zehrt an dir. Es gibt nichts zu tun. Ihr bekommt keinen Sprachunterricht, denn den könnt ihr erst bekommen, wenn ihr eine Aufenthaltsgenehmigung habt. Du gehst nicht zur Schule, du darfst nicht arbeiten (das kannst du auch nicht, denn du sprichst die Sprache nicht), und die wenigen Bücher, die es zu lesen gibt, kennst du fast auswendig. Es gibt einen kleinen Platz zur Erholung, eine Kiesfläche mit einem einzigen Fußballtor an einem Ende. Das Problem ist nicht, dass der Platz klein ist. Ihr müsst dankbar sein, überhaupt einen Platz zu haben, heißt es. Als ob ihr im Bombenhagel zu Hause Fußball spielen könntet. (S. 30)