Leseprobe „Dann tu´s doch“
Sie flüsterte: „Weißt du, manchmal stell ich mir vor, ich bin tot und alle laufen weiter rum. Alles geht trotzdem weiter ... Dann werde ich wütend, dass jemand Musik hört, küsst, verreist oder irgendetwas machen darf, während ich tot sein muss ... Kennst du das?“ „Weiß nicht.“ Zoltán überlegte. „Das ist gut aber, glaub ich. Das heißt doch nur, dass du gerne lebst.“ „Meinst du?“ „Klar“ „Gib mir auch eine.“ „Was?“ „Eine Tablette, eine von den blauen.“ Er zögerte. Aranka griff sich die Tüte, drehte sich zum Licht und fummelte eine der Tabletten heraus. Sie legte sie auf ihre Zungenspitze. Zoltán schaute auf ihren Mund. Es war sehr rosa darin. Zoltán spürte die Wirkung der Tablette einsetzen. Eine wohlige Wärme, das schummerige weiche Gefühl des Alkohols. Arankas offener Mund war eine herrliche Höhle. Die kleinen Zähne wie zwei Reihen aus glänzenden Tropfsteinchen. (S. 122)