Leseprobe „Charlottes Traum“
Als sie uns zusammenpackte, die Brüder und mich, war sie blass wie ein Laken. Sie setzte uns ins Auto, und als wir aus dem Garten kurvten, behielt ich meine Ulme im Auge, die hoch hinaufragte an das Fenster meines Zimmers, die mir Kühle zugefächelt hatte im Sommer und Schnee im Winter – mein einzigartiger Erdbeerbaum. Ich spürte die Tränen in meinem Gesicht, als wir hinausfuhren aus unserem bisherigen Leben. Ich sah, wie das Haus kleiner und kleiner wurde und mein Baum verschwand und das sommerliche Grün seiner Blätter in ein undefinierbares Grau zerrann, und ich dachte mit eigenartiger Gewissheit, dass es das nun gewesen war und dass wohl eher Ringlotten wüchsen am Erdbeerbaum, als dass wir wieder zurückkehrten und zusammenkämen mit unserem Vater. (S. 10)