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Titelbild
Lewis, Gill:
Der Klang der Freiheit
arsEdition 2018
OA u.d.T. A Story Like the Wind
978-3-8458-2601-1, € 10,00
80 Seiten
Ab 10 Jahren

Lewis, Gill: Der Klang der Freiheit

Die Macht der Verbundenheit

von Dominique Kengels und Marius Witting (2018)
 

„Ein kleines Boot - Ein Funken Hoffnung - Ein Traum von Freiheit.“

 

Eine kleine Gruppe von Menschen treibt zusammengekauert in einem Schlauchboot auf offener See. Sie sind auf der Flucht, könnten von überall herkommen, könnten nach überall wollen, um ein neues Leben zu beginnen. Alle Personen in dem Boot unterstützen sich gegenseitig, indem sie Brot, Wasser und Kleidung miteinander teilen. Einer von ihnen lehnt jedoch jede Unterstützung ab: der vierzehnjährige Rami, der nichts bis auf einen kleinen Koffer mit einer Geige bei sich trägt. Doch warum ist dieses Instrument das einzige, was Rami mit sich führt? – Doch als Rami zu spielen und eine Geschichte zu erzählen beginnt, lichten sich die Schleier der Ungewissheit und die Passagiere vergessen für eine Zeit lang die Gefahr, in der sie sich befinden. Und was vielleicht noch wichtiger ist: Sie hören den Klang der Freiheit, der ihnen neuen Mut auf dem Weg in ein hoffentlich besseres Leben gibt.

 

Dieser Mut wird neben der Musik durch die parabelhafte Geschichte in der Geschichte entfacht, die von Suke handelt, einem kleinen Jungen, der ein Fohlen in einer aussichtslosen Lage vor dem Tod rettete und unerschrocken gegen einen dunklen Fürsten kämpfte. Am Ende der Geschichte steht nicht nur der Sieg des Guten gegen das Böse, der Sieg der Freiheit gegen die Unterdrückung, sondern auch die legendenhafte Erklärung von der Entstehung der ersten mongolischen Pferdekopfgeige: Auf kunstvolle Art und Weise verknüpft die Autorin Gill Lewis in dieser Figur die Themen Kunst und Freiheit miteinander und entwickelt ein ansprechendes literarisches Plädoyer für Menschlichkeit und Mitgefühl.

 

„Der Klang der Freiheit“ ist eine insgesamt zwar nicht ‚realistisch-harte‘, aber doch nicht unrealistische, zuweilen auch traurige Geschichte, die von Jo Weaver mit einfühlsamen Kohlezeichnungen illustriert wurde, die nachdenklich stimmt und die Perspektive auf Menschen, die ‚das Meer in Europa anschwemmt‘, erweitern kann. Das Verdienst der Erzählung besteht dabei auch darin, den – eigentlich abstrakten – Erfahrungsraum von Flucht und (Heimat-)Verlust schon für relativ junge Kinder (in etwa ab zehn Jahren) ästhetisch erfahrbar zu machen.

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