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Wung-Sung, Jesper:
Weg mit Knut
Aus dem Dänischen von Friederike Buchinger
München: Hanser 2017
EA 2014 u.d.T.: Ud med Knud
222 Seiten
€ 15,00
E-Book: € 11,99
Übergangsbuch ab 12 Jahren

Wung-Sung, Jesper: Weg mit Knut

(K)ein ganz ‚normaler’ Junge?

von Madita Just, Klaudia Kasek, Nina Radtke und Luisa Westendorf (2017)

Wer sich jemals gefragt hat, wie es sich wohl anfühlt, an Krebs zu leiden, findet bei „Weg mit Knut!“ eine ganz spezielle Möglichkeit, mit den Themen Krebs und Krankheit umzugehen. In dem Roman des dänischen Schriftstellers Jesper Wung-Sung wird die Geschichte des krebskranken Jungen William erzählt, der in seinen jungen Jahren mit den Folgen der schweren Krankheit zu kämpfen hat. Neben dem Zwiespalt zwischen seinen kindlichen und phantasievollen Gedanken einerseits und seinen ernsten Problemen andererseits, wünscht sich William nichts sehnsüchtiger, als ein ganz normaler, gesunder Junge zu sein. William möchte so sein wie Knut, jemand, der immer einen perfekten Seitenscheitel trägt, kugelrund ist und coole, rote Sneakers trägt. Nur Knut bringt William während dieser Zeit auf andere Gedanken. Knut ist immer da. Er isst mit ihm, erzählt von seinen Abenteuergeschichten als Dampfschiffskapitän auf dem Mississippi oder als Zugfahrer in Brasilien und entführt William so immer wieder in eine andere Welt, in eine Welt weit weg von seiner leidvollen und einsamen Realität. Knut ist mit der Zeit zu Williams bestem Freund geworden. Er versteht den kranken Jungen besser als alle anderen. Doch egal, wie sehr William ihn mag, Knut muss verschwinden, damit William wieder gesund wird.

William kann aufgrund seiner Krankheit nicht die Schule besuchen und hat somit einen ganz anderen Alltag als seine ehemaligen Klassenkameraden. Er vermisst es, mit seinem ehemals besten Freund Sebastian Fußball zu spielen, hat es satt, seine übelriechenden Medikamente einzunehmen und wünscht sich, dass seine Eltern nachts wieder in einem Bett schlafen. William möchte sein altes Leben zurück, doch er weiß auch, dass er es nur wiederhaben kann, wenn er sich seiner größten Herausforderung stellt: Er muss seinen neuen besten Freund Knut loswerden, und das fällt William alles andere als leicht. Denn Knut ist besonders. Während seine Eltern, Klassenkameraden und Ärzte William bemitleiden, behandelt Knut William als einziger ‚normal’ und motiviert ihn dazu, sich wie ein ganz normaler Junge zu verhalten und zu fühlen. Knut schenkt William Selbstvertrauen und kann in ihm Kräfte wecken, die William dazu ermuntern, Dinge zu unternehmen, die er sich alleine niemals getraut hätte. damit William wieder gesund wird.

Jesper Wung-Sung gelingt es durch seine passend einfach gehaltene Sprache und die abwechslungsreiche Geschichte, junge Leser*innen zum Weiterlesen anzuregen. Mit „Weg mit Knut!“ kreiert er eine anschauliche und originelle Geschichte, die das Thema Krebs für Kinder und Jugendliche gut veranschaulicht und somit sehr greifbar macht, dabei aber eben nicht die Krankheit als solche in den Mittelpunkt setzt, sondern die Themen Freundschaft und Phantasie. Wung-Sung nutzt die kraftvolle Macht der Phantasie in seinen Werken so geschickt, dass sowohl „Weg mit Knut!“ als auch sein anderes Werk „Opfer“ zu den meistgelesenen Werken in dänischen Schulen gehören. damit William wieder gesund wird.

„Weg mit Knut“ ist für Kinder ab zehn Jahren empfohlen, jedoch werden auch ältere Leser*innen viel Vergnügen mit dieser Lektüre haben, weil sie diese in eine andere Welt versetzt und die Phantasie angeregt wird. Die gelungene Darstellung der Hauptfiguren Knut und William sorgt dafür, dass sowohl jüngere als auch ältere Leser*innen sich gut in die beiden hineinversetzen können und deren gemeinsame Geschichte mit Interesse verfolgen möchten. damit William wieder gesund wird.

Neben der ansprechenden Darstellungsweise ist „Weg mit Knut!“ ebenso aufgrund der Zeitlosigkeit des Themas Krebs sehr zu empfehlen. Durch die Protagonisten wird gezeigt, dass man die Hoffnung niemals verlieren sollte, und dies kann auf der einen Seite eine große Hilfestellung für betroffene Kinder sein, auf der anderen Seite wird Nicht-Betroffenen das Thema Krebs greifbarer gemacht.

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