Leseprobe: "Warum wir Günther umbringen wollten"
Wer nicht hören will, muss fühlen, sagten uns oft die Erwachsenen. Leonhard packte ihn und hielt ihn fest. Erwin pinkelte ihm in eine Hosentasche, Manni in die andere. Man kann sich vorstellen, wie seine Hose aussah. Jetzt verschwindet er sicher, dachte ich.
Wenn mir jemand in die Hosentasche pinkeln würde, könnte der was erleben. Aber Günter ließ sich nichts anmerken. Er trottete weiter hinter uns her.
„Verschwinde besser!“, sagte ich, obwohl ich nur wenig Mitleid hatte. Wenn einer so ist wie der Günter, sollte er verschwinden, wenn man ihn dazu auffordert. Er nervte mich auch. So etwas wie Indietaschepinkeln wollte ich mir nicht noch einmal ansehen.
(S. 28)