Leseprobe:"Love Alice"
„Wenn ich hier bin, kommt mir alles andere unecht vor“, sage ich an einem dieser Tage zu Cherry.
„Dann musst du immer hier sein“, sagt Cherry.
„Ohne dich ist es auch unecht“, sage ich.
Ich muss an ihr Heft mit den Gedichten denken. Hat sie schon etwas über mich gedichtet? Vielleicht bin ich der Kakadu in dem letzten Reim? „Der Kakadu, wir sind per du, der schönste Vogel in der Nähe, mit Schleife und der schiefen Klaue, an der ich gerne kaue“.
Ich habe natürlich keine schiefe Klaue, aber wer weiß. Noch traue ich mich nicht, zu fragen. Cherry hatte mich bereits mehrmals daran erinnert, eine Zeichnung für sie zu machen. Aber mir fällt partout nicht ein, was es sein könnte. Es sollte schließlich etwas Besonderes sein, und mein Gefühl, eine mittelmäßige Zeichnerin zu sein, steht mir im Weg. Ich ziehe Cherry an der Jacke, um sie an mich zu drücken. Cherry stößt mich sanft von sich.
„He, keine Panik, ich bin doch da“, sagt sie. (S. 79 - 80)