Leseprobe „Weg mit Knut “
Als er auf die Straße zurückkommt, sitzt Knut im Rollstuhl. Er hat eine verspiegelte Sonnenbrille aufgesetzt.
„Und jetzt schieb mich nach Hause“, sagt er und lehnt sich zurück. „Ich bin müde.“
„Aber das kann ich nicht“, antwortet William.
„Wenn man den Hinweg schafft, schafft man auch den Rückweg“, sagt Knut.
„Hilfst du mir?“
„Ich mache gar nichts“, antwortet Knut und gähnt. „Du bist hier derjenige, der kämpft. Deine Eltern kämpfen. Die Ärzte und Krankenschwestern kämpfen. Und vielleicht kämpft noch etwas ganz anderes.“
„Und du?“
„Ich bin, wie ich bin.“
„Wieso sagst du dann das andere?“
Aber Knut schläft schon. Er schnarcht lauter als Papa.
William schiebt den Rollstuhl. Er klammert sich daran fest wie an einen Rollator. Als sie die Stelle erreichen, wo sich die Straße teilt, ist William erschöpft. Er zwingt sich, noch ein paar Meter weiterzugehen, dann bleibt er stehen. Er kann nicht mehr.
(S. 183)