Leseprobe „ Ein Teich voll mit Tinte“
Die Zeit der Elfen ist vorbei
Mein Vater sagte nebenbei:
Die Zeit der Elfen ist vorbei.
Sie tanzen nicht wie früher mehr
in Büschen und im Park umher,
sie tollen nicht durchs Rosenbeet,
durchs Gras nicht, wenn der Mond aufgeht,
wie einst, so federleicht und frei.
Am Abend lag ich wach,
der bleiche Mond hing überm Dach,
ein Männlein hielt im Birnenbaum
ein weißes Pferd am Silberzaum.
Taram, taram, flatter–pssst,
ach, niemand weiß, wie schön das ist.
Und meine liebe Mutter spricht:
Elfen? Nein, die gibt es nicht.
Nicht hinterm Teich, nicht auf der Heide,
am Strand nicht und nicht auf der Weide.
So was steht nur in Büchern und
die meisten Bücher sind doch Schund!
Nachts stand das Männlein im Versteck
beim Birnbaum, still am selben Fleck,
bot zum Verkauf das weiße Pferd,
es war dreifünfundneunzig wert.
Taram, taram, flattera–pssst,
ach, niemand weiß, wie schön das ist.
Und Vater schlief und Mutter schlief,
als ich zum Garten runter lief,
das weiße Pferd mir nahm und schon
ritt durch die Mondnacht ich davon.
Und niemand weiß, wie ich im Gras
am Fluss mit Elfenkindern saß,
und niemand weiß, wie Spinnenweben
dich federnd in die Lüfte heben,
und niemand weiß, wie’s wirklich ist,
wenn du des Königs Tochter bist,
wenn Elfen mit dir Lieder singen,
und Eidechsen ihr Tanzbein schwingen.
Taram, taram, flattera–pssst,
ach, niemand weiß, wie schön das ist.