Hafkemeyer, Christof (Text) und Manfred Kostka; Ulrich Knauer; Johannes Blendinger (Illustration): Das Internet

Von A wie ahnungslos bis Z wie Zukunft

von Daniela Dammer (1998)

Nick lässt sich die neueste Musik vorspielen und legt einige CDs in seinen Warenkorb – aber er ist in keinem Geschäft. Sein Vater bucht eine Reise und besichtigt diverse Hotelzimmer – ohne nur einen Schritt vor die Tür zu tun. Unmöglich? Nein! Denn die Möglichkeiten des Internet sind nahezu unbegrenzt. Was sich für einige noch wie Zukunftsmusik anhört, ist für Millionen Deutsche bereits Realität: Chatten, Surfen, Web-Sites aufrufen und On-Line-Dienste nutzen ist Alltag für die User. Wem das zu sehr nach Fachchinesisch und Sciencefiction klingt, der kann sich jetzt auf die Höhe des Zeitgeschehens lesen.

Das neue „WAS IST WAS special: Das Internet“ klärt in sechs mehrfach unterteilten Kapiteln über Geschichte, Funktionen und Zukunft des Mediums auf. „Was braucht man, um online gehen zu können?“, „Was ist bei der Wahl des Internet-Anschlusses wichtig?“, „Was ist das World Wide Web und wie ist es entstanden?“ sind nur vier von vielen Fragen, die den Lesenden auf 64 Seiten beantwortet werden.

Wie bei allen Büchern der „WAS IST WAS“-Reihe muss der Text nicht als geschlossene Einheit gelesen werden. Die Komplexität und das hohe Niveau dieses Bandes machen ein derartiges Vorgehen auch gar nicht empfehlenswert. Vielmehr lassen sich einzelne Stichworte in altbewährter Lexikonmanier nachschlagen. 140 dieser Fachbegriffe sind im Anhang aufgeführt. Sie sind entweder fett gedruckt im Textzusammenhang erklärt oder stehen als unabhängige Definitionen am Innenrand der Buchseiten. Ergänzt werden die Texte und Erläuterungen abwechselnd durch Zeichnungen, Grafiken, Statistiken und Fotos. Die wiederholte Verwendung einmal eingeführter Fachbegriffe ist für jugendliche und erwachsene Leser eine willkommene Erleichterung der anspruchsvollen Lektüre.

Der Autor weist bereits im Vorwort darauf hin, dass der Aufbau dieses Sachbuches angelehnt ist an eine Grundfunktion des Internet: die „Hypertext-Funktion“. Diese Art des Hin- und Herspringens zwischen Fachbegriffen, Register und ergänzenden Textstellen ist also nicht nur möglich, sondern für den Umgang mit diesem Buch sogar sinnvoll. Diese Form des Lesens mag neu und komplizierter erscheinen, weist aber einen Weg in die Zukunft der Sachlektüre. Nicht von ungefähr steht der Titel auf der Auswahlliste für den Deutschen Jugendliteraturpreis 1998.Für die ersten eigenen Navigationsversuche im Internet bietet sich die verlagseigene Web-Site an, die man unter http:/ /www.tessloff.com abrufen kann. Denn für das Internet gilt in jedem Fall: Probieren geht über Studieren!