Raum für Veränderungen oder Herausforderungen des Erwachsenwerdens und Ankommens
Von Mara Hauck, Noemi Horstmann, Nils Werner (2024)
Kaija ist gerade mit ihrer Familie in eine neue Stadt gezogen und musste ihr gewohntes Umfeld mit ihrer Freundesgruppe in ihrer alten Schule zurückgelassen – so wie eine Generation früher schon ihre Mutter und zwei Generationen zuvor ihre Tante, die es allerdings aus anderen Gründen als Kaija – und in ‚umgekehrter Fluchtrichtung‘ – aus der Kleinstadt herausgezogen hat. Zu Kaijas Geschichte, die im Mittelpunkt des Adoleszenzromans Von da weg steht, kommen also die Geschichten der Mutter Ruth und die der Großtante Josepha hinzu. Und man erkennt deutliche Parallelen zwischen diesen drei Geschichten, auch wenn sie im Detail ganz unterschiedlich verlaufen sind.
In Von da weg erzählt die vielfach preisgekrönte Autorin Tamara Bach also von Veränderungen, Unsicherheiten und Selbstfindung im Bedingungsfeld weiblicher Adoleszenz. Zudem handelt dieser ‚feministische Generationen-Jugend-Roman‘ so zentral wie en passant von Mobbing in der Schule. Deshalb zögert Kaija auch, sich auf Freundschaften einzulassen, obwohl sie sich in ihrem neuen Lebensumfeld zunächst allein fühlt. Da der realistische Roman diese komplexen Themen in einer äußerlich ereignislosen Geschichte reflektiert und in der von Tamara Bach kultivierten einfachen, literarische Kraft entfaltenden Sprache erzählt ist, empfehlen wir ihn besonders für schon erfahrenere, anspruchsvolle Leser*innen ab ungefähr 14 Jahren.
Bibliographische Angaben
Tamara Bach
Von da weg
Hamburg: Carlsen Verlag 2024
171 Seiten
Jugendbuch ab 14 Jahren