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Titelbild
Córdoba, Martin Casariego:
So ein alberner Satz wie Ich liebe dich
Aus dem Spanischen von Katrin Fieber
München u. a.: Hanser 1999
168 S., € 9,90

Auch als TB:
München : dtv 1999
160 S., € 7,-

Córdoba, Martin Casariego: So ein alberner Satz wie Ich liebe dich

Sara, die Unbeschreibliche

von Diana Hüchelbach (2003)

„Ihr seid alle (...) Idioten: Warum seid ihr nicht alle in Sara verliebt?“ Diese Frage würde Juan seinen Klassenkameraden gerne stellen, aber dann wäre es raus, seine geheime Liebe zu Sara. Für den Leser lüftet Juan sein Geheimnis und beginnt zu erzählen: von Sara, der Egoistin, der Hilfsbereiten, der Solidarischen, der Einzelgängerin ... kurz: der Frau mit den tausend Gesichtern.

Sara ist neu in der 10a und gleich ist es um Juan geschehen. Als Sara ihm dann auch noch vorschlägt, gemeinsam die Abschlussarbeiten zu klauen, kann er nicht ablehnen, obwohl er bisher jede Arbeit ohne zu pfuschen bestanden hat. Sie treffen sich regelmäßig, um den großen Coup zu planen, und lernen sich so immer besser kennen. Doch über seinen Schatten springen und Sara einen so „albernen Satz wie Ich liebe dich“ zu sagen, dazu ist Juan noch nicht bereit.

Schön chaotisch lässt Martin Casariego Córdoba seinen Protagonisten berichten. Denn Juan erzählt gerne und viel und nicht nur von Sara. Er verfolgt hierbei keine gerade Linie: Fällt ihm etwas ein, schiebt er es dazwischen, bricht Gedanken ab und greift sie erst Seiten später wieder auf. Liebe und Beziehungen beschäftigen und verwirren Juan am meisten. Alles auf einmal will er erzählen, gerät dabei durcheinander und landet so bei Schule, Freunden, Familie und Fußball, bei allem eben, was ihm wichtig ist. Auch wenn Juan sich scheinbar vertrauensvoll an den Leser wendet, so kann sich dieser nie sicher sein, ob Juans Ausführungen auch wahr sind: „Klar, wenn ich in dieser Lebensphase etwas schwöre, muss es nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen. Wenn ich etwas sage, kann es wahr oder gelogen sein.“

Doch in erster Linie erzählt Juan von Sara. Von Sara, der Widersprüchlichen, die zwar in der Schule viel lacht, aber Juan anvertraut, dass sie sich selber hasst und am liebsten sterben möchte. Die nächtelang weint, ohne den Grund ihrer Traurigkeit benennen zu können. Und die Juan trotz heftiger Auseinandersetzungen immer tiefer in sein Herz schließt.

Als es den beiden tatsächlich gelingt, die Testfragen an sich zu bringen, tut Sara das Unglaubliche: Sie verbrennt die Fragebögen, ohne sie auch nur angesehen zu haben. Juan ist entsetzt, aber Sara hat ein überzeugendes Argument : Wären sie sich denn sonst so nahe gekommen? Erst in der Nacht des Abschlussfests wird Juan klar, dass seine Gefühle nicht mehr geheim sind. Und sogar erwidert werden: von Sara, die nicht mehr ans Sterben denkt, sondern froh ist, am Leben zu sein. Endlich küssen sich die beiden zum ersten Mal – „und dieser Kuss dauert länger als du gebraucht hast um diese letzte Seite zu lesen, er dauert immer noch.“

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