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Leseprobe „Bruder“

Wir waren Brüder, wir hatten einander nicht ausgesucht, also bemühten wir uns auch nicht umeinander. Wir konnten uns bis aufs Messer streiten um nichts, [...] denn wir brauchten keine Angst zu haben, dass unsere Brüderschaft aufgekündigt würde. Freunde können sich gegenseitig aus dem Weg gehen, aber Brüder können sich nicht verlassen. Die sehen sich nach jedem Streit im selben Haus wieder.
Ich war so an dich gewöhnt, dass ich mich nie gefragt habe, was es eigentlich bedeutet, Bruder zu sein.
(S. 90 f.)