Leseprobe: "I don’t have a gun. Die Lebensgeschichte des Kurt Cobain"
Kurts Stolz kannte keine Grenzen mehr, als ausgerechnet Buzz Osborne, eines von Kurts ersten großen Idolen, sich zu einigen Jams mit [Cobains Band] Fecal Matter traf. Dem Melvins-Sänger gefiel das Demo-Tape so gut, dass er die Songs zusammen mit Kurt und Dale [Crover] spielen wollte. Gab es einen besseren Beweis dafür, dass Kurt Talent besaß? Dass er Musiker war? Dass er es drauf hatte?
Seine Freude wich Ernüchterung, als Dale Crover erklärte, er werde nach Kalifornien ziehen und deshalb die Band verlassen. Nun gut, eigentlich war Fecal Matter sowieso nie eine wirkliche Band gewesen. Es gab ja nur ab und zu ein paar Jams, bei denen Kurt und Buzz jetzt von Mike Dillard, dem Schlagzeuger der Melvins, unterstützt wurden. Aber auch diese Treffen verloren sich, da „Kurt nicht mehr wollte, weil ich mich weigerte, eine Bassverstärkeranlage zu kaufen und er mir daraufhin vorwarf, dass es mir nicht wichtig genug wäre“, so Buzz.
Da war sie wieder, die Enttäuschung, die Kurt so oft heimsuchte, sobald er die leiseste Vermutung hatte, Menschen ständen nicht voll und ganz hinter ihm. Oder hinter dem, was ihm wichtig war. Seiner Musik. Nicht mehr, nicht weniger. (S. 64f.)