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Erhard Dietl:
Gustav Gorky
Hamburg: Oetinger 2012
190 Seiten
€ 12,95
Illustriertes Kinderbuch ab 8 Jahren

Dietl, Erhard: Gustav Gorky

Ein Alien auf der Erde

von Leia (10 Jahre) - Eine lesensWERT-Rezension (2012)


Alles beginnt damit, dass Y3 aus Gorky für eine Reportage (und um einen nervigen Angeber-Kollegen zu suchen) im “Urknall“ unter der Rubrik “Neues vom blauen Planeten“ auf die Erde muss. Also steigt Y3 alias Gustav Gorky in ein Raumtaxi und fliegt schnurstracks Richtung Erde. Aber schon im Taxi bekommt er Probleme. Denn der Fahrer, ein Roboter, vergisst die Erdatmosphäre und das Raumschiff geht kaputt. Gustav und der Taxifahrer können sich gerade noch rechtzeitig per Notausstieg retten. Der Gorkyaner landet trotz Bremsdrüse hart, und das Ladegerät seines Akkus geht kaputt.

Nach reiflicher Überlegung geht der Außerirdische in Richtung eines “großen, quaderförmigen Gebäudes“. Dort trifft er auf seinen ersten Erdling, eine Katze. Später trifft Gustav noch vier echte Menschen, die sich an Halloween verkleidet haben. Gustav bekommt Angst, da die Menschen außerhalb der Erde nicht gerade den besten Ruf haben ...

Als er dann von den “Bröselmann-Erdlingen“ entdeckt wird, hat Gustav furchtbare Angst. Doch weil gerade Halloween ist, hält die Familie den Gorkyaner für ein gekonnt verkleidetes Kind. Doch dann kommt der Moment der Wahrheit: Bröselmanns nehmen die Verkleidung ab und fordern den Außerirdischen, der keine Verkleidung trägt, auf, dasselbe zu tun. Y3 entgegnet darauf, dass er keine Maske trage. Nach der ersten Überraschung nehmen die Bröselmanns den Außerirdischen bei sich auf und quartieren ihn im Gartenhaus ein. Gemeinsam erleben sie viele Abenteuer. Aber schließlich verlässt Gustav, wie ihn die Bröselmanns getauft haben, bei Nacht und Nebel die Erde, weil er Heimweh hat.

Das Buch ist sehr lustig, da es aus Gustavs Perspektive geschrieben ist und Gustav oft menschliches Verhalten falsch versteht – so hält Gustav die Erdlinge für gemeingefährlich, als er zufällig einen Horrorfilm sieht. Immer wieder passieren auch kleine lustige Zwischenfälle. Zum Beispiel, als Y9 mit Bruno Bröselmann in die Schule geht und sich auf 85°C erhitzt ...

Die vielen Bilder erinnern sehr stark an die Olchi-Illustrationen. Auf dem Cover findet sich nochmal eine genaue Darstellung eines Gorkyaners. Außerdem malt Gustav viele wissenschaftliche Bilder auf Erdlingsart, wie er es von seinem Freund Bruno gelernt hat.

Es macht auch viel Spaß, Gustavs auf Gorkyanisch geschriebene Funksprüche zu übersetzen, die man einfach nur rückwärts lesen muss, wobei die Wörter auch oft verschoben sind.

Das Buch gefällt ab acht Jahren und ist lustig und spannend zugleich.

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