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Fourçans, André:
Die Welt der Wirtschaft
enträtselt von André Fourçans
Aus dem Französischen von Sabine Schwenk
Illustrationen von Silke Henßel
Frankfurt a. M. u. a.: Campus 1999
(Erstausgabe 1998)
188 S., € 17,90

Auch als TB:
Weinheim u. a.: Beltz & Gelberg 2000
192 S., € 8,40

Fourçans, André (Text) und Silke Henßel (Illustration): Die Welt der Wirtschaft

Was Einstein zu kompliziert war

von Otto Brunken (1999)

Ökonomen spötteln über Einstein, eigentlich habe er Wirtschaft studieren wollen. Das Fach sei ihm aber zu schwierig gewesen, deshalb habe er Physiker werden müssen. – Dass die Ökonomie zwar kein „Kinderspiel“ ist, aber auch kein „Alptraum, zu dem manche sie machen wollen“, davon ist der französische Wirtschaftsprofessor André Fourçans überzeugt. Seiner Tochter hat er 1997 ein Buch über die „Welt der Wirtschaft“ geschrieben.

In 18 kurzen Kapiteln präsentiert Fourçans die bedeutendsten Methoden und Vordenker der Wirtschaftswissenschaft und gibt einen Einblick in wichtige Ökonomiefelder wie Markt und Preisbildung, Geld und Finanzmärkte, Keynesianismus und Monetarismus, Welthandel und Staatstätigkeit. Die letzten drei Kapitel beschäftigen sich mit der Schule der Public Choice.

Das schön gestaltete und vorzüglich argumentierende Buch gibt einen informativen und soliden Einblick in die Wirtschaftswelt. Originelle Beispiele, treffende Vergleiche und witzige Anekdoten lassen die Sprödheit der Materie oft vergessen. Die ganzseitigen, mal karikierenden, mal erzählenden Farbbilder und -collagen von Silke Henßel schaffen zusätzlichen Leseanreiz. Gemindert wird das Vergnügen durch exklusive Begrifflichkeit („marginalistische Revolution“, „Pareto-Optimum“), gewollte historische Bezüge („ein Jahrhundert nach Locke“), vor allem aber durch eine unnötige Inflation von Namen, die dann nicht einmal im Glossar erscheinen. Zum Seminarton, der bisweilen angeschlagen wird, will die Schnoddrigkeit manches Ausdrucks („vollquasseln“) nicht so recht passen.

Die Gesprächsattitüde des Textes wirkt eher störend. Zumindest in der deutschen Bearbeitung reduziert sie sich auf vorweggenommene Fragen und Einwände sowie auf Leser(in)anreden, die meist insinuierend oder beschwichtigend, manchmal aber auch schlicht anbiedernd klingen. Auch sind die häufigen Texteingriffe der Übersetzerin Sabine Schwenk von durchaus unterschiedlichem Gewinn. Gleichwohl sei die nicht ganz einfache, aber immer aufschlussreiche Lektüre Jugendlichen und jungen Erwachsenen dringend empfohlen, denn Wirtschaftskenntnisse gehören „einfach zur Grundausrüstung eines Menschen im 21. Jahrhundert“.

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