Leseprobe „Murus“
Jojo liebte den Balkon, und wenn er Zeit hatte, stand er da oben, blickte über die Dächer und hing seinen Gedanken nach. So dachte er beispielsweise darüber nach, ob die Mauer, die er manchmal von seinem Balkon aus zu sehen meinte, tatsächlich die Menschen davor bewahrte, ins Nichts zu stürzen, wie Agathe immer behauptete. Er überlegte, wie man sich das Nichts vorzustellen hatte und ob man dabei, wenn man doch versehentlich stürzte, nach oben oder nach unten fiel, oder womöglich nach rechts oder nach links. Er überlegte, ob das Nichts heiß oder kalt war, oder beides gleichzeitig. Manchmal stellte er sich auch vor, da drüben gäbe es dieselbe Stadt noch einmal, nur spiegelverkehrt. Rein logisch betrachtet, dachte Jojo, müsste es da drüben dann auch einen Jojo geben, der dann vielleicht Ojoj hieß. Agathe würde dann Ehtaga heißen, nur Otto bliebe Otto. Ja, Otto wäre wohl überall Otto, vermutlich auch im Nichts.