Leseprobe „Vialla und Romaro“
„Komm zurück zu mir!“, rief Vialla. Dünn und verloren klang ihre Stimme, Romaro konnte sie nicht hören. Mit ausgebreiteten Armen zog er seine Kreise höher und höher, und Vialla hörte ihn vor Freude laut lachen. „Romaro, gib acht!“, rief sie. Denn nun zogen pechschwarze Gewitterwolken über den Himmel, schweflige Blitze zuckten, über die Baumwipfel fegten Sturmböen. Hoch oben geriet Romaro ins Trudeln, schlug verzweifelt mit den Armen um sich. Laut schrie er auf, dann stürzte er wie ein Stein in die Tiefe, dem Teich entgegen, der sich wie ein Mund öffnete und ihn lautlos verschlang. „Nie mehr gibt er dich frei“, murmelte Vialla gequält. „Du bist verloren, Romaro.“ Verloren … Mit dem Echo im Ohr erwachte sie. (S. 199)