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Titelbild
Samson, Gideon:
Sternschnuppensommer
Aus dem niederländischen von Rolf Erdorf
Gerstenberg Verlag 2018
OA 2016 u.d.T. Eilanddagen
232 Seiten
ISBN: 978-3836956307
€ 12,95
Altersempfehlung ab 11 Jahren

Samson, Gideon: Sternschnuppensommer

Wenn es nur immer so bleiben könnte...

von Franziska Breusch, Selina Dericks und Annika Urbach (2018)

Schwimmen, tanzen, Fahrrad fahren, stundenlang am Strand liegen und die Sterne beobachten: Das klingt wie die Definition einer unbeschwerten Kindheit, noch dazu auf einer Ferieninsel mit seinem besten Freund und dessen Freundin. – Doch was passiert, wenn drei Heranwachsende plötzlich mehr verbindet als nur unbeschwerte Freundschaft?

Jakob verbringt die Ferien bei seinem Vater Yiannis auf einer griechischen Insel. Da er diesen Vater, der von Yiannis Mutter getrennt lebt, bisher kaum kennt und zunächst auch keine Versuche unternimmt, um dies zu ändern, fühlt er sich schon bald einsam und gelangweilt. Als er sich dann auch noch mit seinem Vater streitet, scheint sein Aufenthalt völlig ruiniert. Doch dann trifft er Micha, der sein Leben auf den Kopf stellt; schnell werden die beiden beste Freunde. Und als auch noch Michas Freundin Puck auf die Insel kommt, darf Jakob bei allem mitmachen, was das Liebespärchen unternimmt. Und nach einigen Anfangsschwierigkeiten fühlt er sich in dieser Konstellation richtig wohl, die allerdings zusehends den Rahmen einer konventionellen Freundschaft sprengt…

Die gewöhnungsbedürftige Du-Perspektive von Gideon Samsons Übergangsbuch „Sternschnuppensommer“ macht es der Leser*in zunächst nicht leicht, sich mit der handelnden Person zu identifizieren. Zwischen Freundschaft und Liebe hin- und hergerissen, erlebt man jedoch schon bald eine ungewöhnliche und mutige Liebesgeschichte, bei der es um das Erwachen der Sexualität, um Vertrauen und Eifersucht und um die Suche nach der eigenen Identität geht. Die Raffinesse dieses Übergangsromans liegt dabei darin, diese Beziehung auf eine unprätentiöse, weder peinliche noch anzügliche, jedoch spannungsvolle Art und Weise zu beschreiben. Dass diese Konstellation jedoch nicht ganz einfach ist, zeigt das Ende des Buchs.

„Sternschnuppensommer“ entführt in das Gefühlschaos eines Jungen, der zum ersten Mal verliebt ist. Es ist eine lesenswerte Liebesgeschichte, eine lesenswerte Übergangs-Erzählung für junge Menschen, die schon keine Kinder mehr, die aber auch noch keine Jugendlichen sind.