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Titelbild
Wooding, Chris:
Die Party
Aus dem Englischen von Salah Naoura
Würzburg: Arena 1999
160 S., € 12,90

Wooding, Chris: Die Party

Sturmfreie Bude

von Meike Kurzawski (2000)

Die letzten Prüfungen des Schuljahrs sind überstanden, es ist Wochenende und Jays Eltern sind verreist: Gelegenheit für die erste Party. Der 16-Jährige genießt es, vor der eigenen Haustür zu rauchen (obwohl er eigentlich Nichtraucher ist) und hat sich mit ausreichend Bier eingedeckt. Diese Party soll nicht nur der Höhepunkt des freien Wochenendes sein; Jay hat schon seit längerer Zeit sein Auge auf ein Mädchen geworfen, das er bei dieser Gelegenheit erobern will. Der allerwichtigste Grund für ihn ist aber die Festigung der Freundschaft mit Sam, Cappo und Danny, denn ihre Wege werden sich am Ende des Sommers trennen.

„Vierzig, vielleicht auch fünfzig. Genug [...], aber nicht zu viele“ haben sich auf den Weg gemacht. Beladen mit Rucksäcken voller Bier, Wein und billigem Fusel wollen sie eine geniale Party steigen lassen. Leider verläuft die Nacht jedoch ganz anders, als Jay es sich vorgestellt hat. Eifersuchtsszenen entzweien die Freunde, Cappo ertränkt seinen Kummer mit den Eltern im Alkohol ... dann geht eine Fensterscheibe zu Bruch, weil ungeladene Gäste randalieren, und das kann Jay nicht auf sich beruhen lassen. Bierduselig beschwören die Freunde ihren alten Zusammenhalt und planen einen Rachefeldzug. Auf einem verlassenen Fabrikgelände, der „Zone“, erleben sie das Abenteuer ihres Lebens. Jay macht sich nach dieser Erfahrung keine Sorgen mehr. „Wir würden für immer Freunde bleiben, da bin ich mir sicher.“ Mit Jo Andersen hat es zwar noch nicht so ganz geklappt, aber: „Kein Zweifel, sie würde meine Freundin werden. Echt korrekt!“

Dass man sich mit 16 nach außen stark zeigt und meint, die Welt aus den Angeln heben zu können, im Innern aber doch unsicher und oft gar nicht so cool ist, macht Chris Wooding in seinem ersten Jugendbuch „Die Party“ deutlich. Fortwährend lässt er Jay die eigenen Worte und Taten kommentieren, dabei relativieren sie sich oft. Mit 19 Jahren kaum selbst dem Alter seiner Helden entwachsen, glückt dem Autor eine glaubhafte Darstellung der Jugendszene, vor allem durch die verwendete Sprache. Diesen Ton trifft auch die Übersetzung von Salah Naoura fast durchgängig, wenn auch manchmal veraltete Begriffe verwendet werden, wie „Schlabberjeans“ für die unter Teenagern allgemein bekannten Baggys, oder wenn aus Star Trek und Babyion 5 „Enterprise“ wird.

Woodings Passion für Sciencefiction und Fantasy findet sich in der Schilderung der „Zone“ wieder. Übertreibungen, wie die filmreif erzählte Verfolgungsjagd, verzeiht der Leser gerne, da die Handlung einfach mitreißend ist.

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