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Titelbild
Pfetzer, Mark/Galvin, Jack:
Der Everest – Zum Greifen nah
Mit einem Vorwort von Robert Jasper
Aus dem Amerikanischen von Malte Roeper und Sebastian Haller
Würzburg: Arena 1999
352 S., € 7,50

Pfetzer, Mark/Galvin, Jack: Der Everest – Zum Greifen nah

Das Dach der Welt

von Christian Bittner (2000)

Was bringt jemanden dazu, die acht Stockwerke des Krankenhauses von Newport rauf und runter zu laufen, mehr als eine Stunde lang, die Beine mit Gewichten beschwert? Mit diesem speziellen Fitnessprogramm bereitet sich der 14-jährige Mark Pfetzer auf sein großes Ziel vor: den Gipfel des Mount Everest.

In seinem Tagebuch, mithilfe des Journalisten Jack Galvin veröffentlicht, beschreibt der junge Amerikaner Stationen seiner außergewöhnlichen Jugend. Mit zwölf Jahren entdeckt er das Bergsteigen, verbringt jede freie Minute in der Kletterhalle, besucht Outdoorkurse und unternimmt erste Bergwanderungen. Eigentlich noch nichts Außergewöhnliches, doch Mark will mehr. Mit Ehrgeiz und Hartnäckigkeit treibt er Sponsoren auf, um seine Teilnahme an mehreren Expeditionen zu finanzieren, bei denen er wichtige Erfahrungen sammelt: Er macht eine dreiwöchige Trekking-Tour durch Nepal und erklimmt als jüngster Mensch den höchsten Gipfel Amerikas, den Aconcagua. Um den Anschluss an die Schule nicht zu verlieren, ist die Schultasche auf allen Reisen stets dabei und so kann der Extremsportier von sich behaupten: „Ich bin der einzige Mensch in der Geschichte des Himalayabergsteigens, der mit seinen Geometrieaufgaben festsitzt.“

Auch wenn die Liste seiner alpinen Erfolge immer größer wird – Mark steht als jüngster Mensch auf dem Gipfel eines Achttausenders –, seinen großen Traum kann er sich nicht erfüllen: Am höchsten Berg der Welt scheitert er 1995 und ein Jahr später noch einmal. Er wird Zeuge einer der größten Katastrophen am Mount Everest und muss hilflos ansehen, wie neun Bergsteiger ums Leben kommen. Durch dieses Ereignis und die schwere Krankheit seines Vaters lernt er, mit eigenen Grenzen umzugehen und mit Rückschlägen fertig zu werden. Unbeirrt plant er einen dritten Versuch ...

Die sprachliche Umsetzung des Buches reicht nicht über den Stil einer Reportage hinaus, die vor allem auf Spannung und Unmittelbarkeit, weniger auf literarische Qualität setzt. Ganz nebenbei werden dem Leser Grundbegriffe des Bergsteigens vermittelt. Die wunderbaren Fotos in der Buchmitte unterstreichen die Faszination, mit der Mark Pfetzer von seinem außergewöhnlichen Hobby berichtet.

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