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Leseprobe „Liebste Abby“

Am ersten Schultag fuhr ich wenigstens fünfmal an Abbys Haus vorbei, um sie abzupassen. Als sie herauskam, fuhr ich rechts heran. „Steig ein, Mildred.“ Sie sah mich an und ging dann langsam weiter zur Kurve. „Mildred ist noch nicht zurück, Chip. Sie ist noch in Secaucus. Ich weiß nicht, wie lange sie wegbleibt. Wenn du sie wiedersehen willst, mußt du Geduld haben.“ Sie wandte sich ab und schritt die Straße hinunter. Ich saß in meinem Aschenvogel und sah zu, wie sie aus meinem Leben schritt. In diesem Semester wurde ich der beliebteste Junggeselle aus unserer High School. Immer verabredungsbereit. Der ideale Lückenbüßer. Abrufbar als zweiter Mann. Und dennoch war da immer Abby bei mir im Hinterkopf. Der Phönix war anspruchsvoll, jedes andere Mädchen in ihm war irgendwie fehl am Platze. Kein anderes Mädchen wußte meine Wortspiele zu schätzen. Kein anderes Mädchen fühlte sich beim Tanzen so an wie Abby. Ich sah sie natürlich täglich in der Schule, aber immer in einiger Entfernung, und ich zwang mich zur Geduld.
(S. 134)