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Leseprobe „Sam und Bill“

Sam erklärte mit feierlicher Stimme: „Und so wurden sie Brüder auf immer und ewig. Und ein Geist stieg noch auf.“
„Was sagst du? Ein Geist?“ fragte Bill überrascht. Weil Sam aber nickte, ohne eine Miene zu verziehen, nickte auch er und fügte etwas unsicher hinzu: „Sie wurden eben Ewigkeitsbrüder, die zwei. Aber keine Angst, sie waren normal.“
Sam sah Bill an und Bill Sam. Und dann umarmten sie sich, wie Blutsbrüder sich umarmen, und sie tanzten einen wilden Blutsbrüderschaftsschließtanz.
Und abends, als Sam im Bett lag, war er sehr froh, so froh wie noch nie.
Und seiner Mama Rosina erklärte er, kurz bevor er einschlief, daß sie sich um einen Bruder für ihn nicht weiter bemühen müsse, weil er sich von nun an keinen mehr wünschte.
„So? Und sagst du mir auch, warum nicht, mein kleiner süßer Sam?“
„Hat sich erledigt“, war alles, was sie als Antwort von ihm bekam. „Außerdem hab ich seit heute einen. Und jetzt gute Nacht!“ Und er drehte sich um und schlief ein, ohne den Lippenstift-gute-Nacht-Kuß von seiner Mama Rosina abzuwarten, einfach so.
(S. 32 f.)