Held, Kurt: Die rote Zora und ihre Bande
Es leben die Uskoken!
von Magrita Grimoni (1996)
Ein Klassiker, nicht nur in Sachen „Freundschaft“, ist „Die rote Zora und ihre Bande“. Bereits 1941 erschienen, hat das Buch bis heute nichts an Attraktivität eingebüßt. Der Schauplatz der Handlung ist Kroatien – ein Land, das seit einigen Jahren verstärkt im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht. Die Geschichte von der Bande um die rote Zora erhält damit einen aktuellen Bezug zur Wirklichkeit des Lesers.
Hauptfiguren dieses Abenteuerromans sind fünf elternlose Kinder, die sich in der kroatischen Stadt Senj zu einer Bande zusammenschließen und sich selbst „die Uskoken“ nennen. Um zu überleben, begehen sie kleine Diebstähle, die immer wieder zu Auseinandersetzungen mit den Senjer Bürgern führen.
Die Kinder verstoßen zwar gegen die Konventionen der Gesellschaft, halten sich aber innerhalb ihrer Bande an feste Regeln: Jeder hat seine eigenen Aufgaben und einen festen Platz in der Gruppe. Die rote Zora, das einzige Mädchen, ist die streitschlichtende, niemals herrische Anführerin. Wer Mirglied ihrer Bande werden will, muss eine Aufnahmeprüfung bestehen, in der er Mut und Geschicklichkeit beweisen soll. Die oberste Regel der Gruppe ist Solidarität.
Kurt Kläber, der 1933 als Kommunist vor den Nazis aus Deutschland flüchten musste, wählte das Pseudonym Kurt Held, um trotz des Schreibverbots für Ausländer in der Schweiz seine Bücher veröffentlichen zu können. „Die rote Zora und ihre Bande“ beruht auf einer wahren Begebenheit. Sie wurde vom Bayerischen Rundfunk als 13teilige Fernsehserie verfilmt und 1980 zum ersten Mal ausgestrahlt.