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Leseprobe „Müller hoch Drei“

Als meine Eltern kurz darauf mit unserem ehemaligen Familienauto um die Ecke rauschten, stand ich barfuß im Vorgarten und sah dabei wahrscheinlich so albern aus wie unsere beiden Punk- und Hippie-Gartenzwerge. Ich winkte meinen Eltern kein bisschen nach; das war der einzige Protest, zu dem ich fähig war. Außerdem hatte ich das Gefühl, gleich wieder keine Luft zu bekommen. Und winkend in Ohnmacht zu fallen sieht sicher besonders dämlich aus. Überhaupt wollte ich mich nie mehr bewegen. Ich wollte selbst ein Gartenzwerg werden, kein Hippie- oder Punk-, sondern ein Trennungszwerg, dem allmählich Regen und Wind die billige Farbe vom Plastik waschen. (S.12)