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Leseprobe: "Blumen der Finsternis"

Das Licht im Zimmer war gedämpft, trotzdem nahm er wahr, dass Mariana zu viel getrunken hatte. Wenn sie zu viel getrunken hatte, vergaß sie offenbar, dass er ein Kind war und nannte ihn „mein süßer junger Freund“. Plötzlich sagte sie mit einer anderen Stimme: „Schätzchen, du musst bald in deine Kammer gehen.“ „Wie du willst“, sagte er und nahm sein Schachspiel. „Gute Nacht, träum was Schönes.“ „Hast du vielleicht eine Lampe?“, fragte Hugo. Er hatte vergessen, dass er bei fremden Leuten Unterschlupf gefunden hatte und um nichts bitten sollte. „Eine Lampe“, sagte sie kichernd. „In der Abstellkammer darf man kein Licht anmachen. Dort macht man die Augen zu und schläft. Ich wäre froh, wenn ich nachts schlafen dürfte.“

(S. 46)